Wider den Mordfrieden (Rede)

Aus Hochschulgeschichte
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Text (Ausschnitt)

Meine lieben Kommilitonen! Sie haben mich gebeten, Ihnen als Ihr Rektor in diesen schwersten Stunden unseres Volkes ein Wort zu sagen. Sie können sich denken, daß es mir nicht leicht gefallen ist, Ihnen die Bitte zu erfüllen. Wie gern würde ich es tun, wenn es gälte, in Tagen der Freude Ihnen ein Wort des Glückwunsches oder auch in Stunden des Leides Ihnen ein Wort der Erhebung oder des Trostes zuzurufen. Aber heute und in diesen allerschwärzesten Tagen, die unser Volk je gesehen hat- was soll man da sagen?

Wir haben geglaubt, nach den durchlebten 4 1/2 Jahren des Krieges das Maß unserer Leiden erschöpft zu haben. Denn für jeden, der durch unsere, wenn auch großen Einzelerfolge sich nicht blenden ließ, sondern auf das Ganze und das Ende sah, waren schon die Kriegsjahre, ganz abgesehen von allem sonstigen Jammer und Herzleid, ein Leiden. Wir haben dann gemeint, als der Waffenstillstand zu Ende ging, der soviel neues Elend mit sich brachte, den Kelch der Leiden endlich zur Neige gekostet zu haben. Und nun zeigt sich, daß wir mit den fürchterlichen Friedensbedingungen vielleicht erst am Anfang alles Elends stehen und daß neue ungeahnte Leiden unserer harren.

(...)

„Deutschland über alles", mit diesem Ruf und Gesang stürzten sich deutsche Jünglinge und Studenten in den Kugelregen der Maschinengewehre. Sie fanden · den Tod, nicht den Sieg über den Feind. Aber sie schufen sich den Sieg über den Tod und ewigen Nachruhm. Deutschland über alles! Das sei auch jetzt in der Todesnot unseres Volkes unsere Siegeslosung!· Mit Gott für deutsches Volk und deutsches Land!