Coburger Landsmannschafter Convent: Unterschied zwischen den Versionen
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Beim Pfingstkongress 1894 entschied der Verband die ''[[Judenfrage]]'' so, dass keine Menschen jüdischen Glaubens aufgenommen werden durften. Die [[Aktivitates]] mussten dies rückwirkend umsetzen. In der Folge traten einige Personen aus ihren Landsmannschaften aus bzw. wurden zum Austritt gedrängt.<ref name=BautznerBlätter52-44>Vgl. [[Bautzner Blätter|Bautzner Blätter, Nr. 52, S. 44.]]</ref> | Aus den Grundsätzen der "religiösen und politischen" Ungebundenheit ergab sich, dass ?fast alle/sehr viele? Landsmannschaften auch [[Judenfrage|Juden]] aufnahmen. Hierin sahen einige Landsmannschafter ein Imageproblem für die Landsmannschaften, da der damalige Zeitgeist eben antijüdisch war.<ref name=BautznerBlätter52-56>Vgl. [[Bautzner Blätter|Bautzner Blätter, Nr. 52, S. 56.]]</ref> | ||
1893, zum 25-jährigen Bestehen des Verbandes, waren es 25 Mitglieder. Überschattet wurde das Festjahr durch das Verhalten und den Ausschluss der [[Landsmannschaft Hercynia Halle]], die "sich eine Reihe gröbster Taktlosigkeiten und schwerer Inkommentmäßigkeiten zuschulde kommen lassen" hat. Dies allen voran gegen die [[Landsmannschaft Suevia Jena]].<ref name=BautznerBlätter52-61>Vgl. [[Bautzner Blätter|Bautzner Blätter, Nr. 52, S. 61.]]</ref> Das starke Mitgliederwachstum hatte zur Folge, dass zu den alteingesessenen Landsmannschaften, mit ihrem festen Mensurstandpunkt und hohem Reputationsanspruch, nun viele junge Landsmannschaften, darunter einige, die erst seit wenigen Semestern eigene Waffen besaßen, hinzukamen. Es prallten Welten aufeinander, die nur schwer zu vereinigen waren.<ref name=BautznerBlätter52-62>Vgl. [[Bautzner Blätter|Bautzner Blätter, Nr. 52, S. 62.]]</ref> | |||
Beim Pfingstkongress 1894 entschied der Verband die ''[[Judenfrage]]'' so, dass keine Menschen jüdischen Glaubens aufgenommen werden durften. Die [[Aktivitates]] mussten dies rückwirkend umsetzen. In der Folge traten einige Personen aus ihren Landsmannschaften aus bzw. wurden zum Austritt gedrängt.<ref name=BautznerBlätter52-44>Vgl. [[Bautzner Blätter|Bautzner Blätter, Nr. 52, S. 44.]]</ref> >> Waren es auch die jungen Landsmannschaften, die diesen Antisemitismus in den Verband trugen? << | |||
1897 kam es zu einer [[Pistolenforderung]] zwischen einem ehemaligen Offizier und einem Mitglied der [[Landsmannschaft Afrania Leipzig]]. Afrania hatte sich auf den Entscheid durch ein Offiziersehrengericht eingelassen, welches die Forderung anerkannt hat. Daraufhin hat ''Afrania'' ein studentisches Ehrengreicht gefordert, was bei einigen CLC-Landsmannschaften - überwiegend den älteren - als [[Kneiferei]] eingestuft wurde. Der entsprechende Ausschlussantrag gegen ''Afrania'' wurde im CLC - überwiegend durch die jüngeren - abgelehnt, woraufhin 16 Landsmannschaften austraten. Einige davon wurden [[Corps]] oder [[Burschenschaft]], andere gründeten den [[Arnstädter LC]] (ALC) bzw. traten wieder ein. Der ALC vereinigte sich 1906 wieder mit dem CLC.<ref name=BautznerBlätter52-61>Vgl. [[Bautzner Blätter|Bautzner Blätter, Nr. 52, S. 61.]]</ref> | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |
Aktuelle Version vom 11. August 2024, 09:52 Uhr
Der Coburger Landsmannschafter Convent (kurz CLC oder Cob. LC) war ein Dachverband der akademischen Landsmannschaften von JJJJ bis JJJJ. Der Nachfolgeverband war die Deutsche Landsmannschaft.
Organisation
Geschichte
Am 07.01.1882 rekonstituierte sich der CLC unter maßgeblicher Beteiligung des Goldkartell und Silberkartell.[1]
Am 17.10.1885 fand der 1. Kommers alter und junger Landsmannschaften in Magdeburg statt, um den neugegründeten LC zustärken und in die Öffentlichkeit zu bringen. Weitere große Landsmannschafterkommerse in Berlin folgten.[2]
Aus den Grundsätzen der "religiösen und politischen" Ungebundenheit ergab sich, dass ?fast alle/sehr viele? Landsmannschaften auch Juden aufnahmen. Hierin sahen einige Landsmannschafter ein Imageproblem für die Landsmannschaften, da der damalige Zeitgeist eben antijüdisch war.[3]
1893, zum 25-jährigen Bestehen des Verbandes, waren es 25 Mitglieder. Überschattet wurde das Festjahr durch das Verhalten und den Ausschluss der Landsmannschaft Hercynia Halle, die "sich eine Reihe gröbster Taktlosigkeiten und schwerer Inkommentmäßigkeiten zuschulde kommen lassen" hat. Dies allen voran gegen die Landsmannschaft Suevia Jena.[1] Das starke Mitgliederwachstum hatte zur Folge, dass zu den alteingesessenen Landsmannschaften, mit ihrem festen Mensurstandpunkt und hohem Reputationsanspruch, nun viele junge Landsmannschaften, darunter einige, die erst seit wenigen Semestern eigene Waffen besaßen, hinzukamen. Es prallten Welten aufeinander, die nur schwer zu vereinigen waren.[4]
Beim Pfingstkongress 1894 entschied der Verband die Judenfrage so, dass keine Menschen jüdischen Glaubens aufgenommen werden durften. Die Aktivitates mussten dies rückwirkend umsetzen. In der Folge traten einige Personen aus ihren Landsmannschaften aus bzw. wurden zum Austritt gedrängt.[5] >> Waren es auch die jungen Landsmannschaften, die diesen Antisemitismus in den Verband trugen? <<
1897 kam es zu einer Pistolenforderung zwischen einem ehemaligen Offizier und einem Mitglied der Landsmannschaft Afrania Leipzig. Afrania hatte sich auf den Entscheid durch ein Offiziersehrengericht eingelassen, welches die Forderung anerkannt hat. Daraufhin hat Afrania ein studentisches Ehrengreicht gefordert, was bei einigen CLC-Landsmannschaften - überwiegend den älteren - als Kneiferei eingestuft wurde. Der entsprechende Ausschlussantrag gegen Afrania wurde im CLC - überwiegend durch die jüngeren - abgelehnt, woraufhin 16 Landsmannschaften austraten. Einige davon wurden Corps oder Burschenschaft, andere gründeten den Arnstädter LC (ALC) bzw. traten wieder ein. Der ALC vereinigte sich 1906 wieder mit dem CLC.[1]