Landsmannschaft Sedinia Berlin
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Landsmannschaft Sedinia Berlin | ||
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Status: | Erloschen | |
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Fuxenfarben: | ||
Bundesland: | Berlin | |
Hochschulen: | Berliner Universität Technischen Hochschule Berlin | |
Gründungstag: | 1885 | |
Wahlspruch: | Dignitatis memores ad optima intenti! | |
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Bundeszeitung: | ||
Dachverband (Studentenverbindung): | Deutsche Landsmannschaft | |
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Eingangssatz
Geschichte
Ab 1880 trafen sich in Berlin Studenten, die in Stettin am Stadtgymnasium ihr Matura gemacht hatten, zu einem losen Zusammenschluss namens Stettiner Abend. In den Folgejahren wurden auch Abiturienten anderer höherer Lehranstalten Stettins aufgenommen, was dann sogar auf ganz Pommern ausgedehnt wurde.
Im Verkehrslokal der Stettiner trafen sich auch die Mitglieder der Freie Burschenschaft Alemannia Berlin, zu denen ein gutes Verhältnis aufgebaut wurde. Da die Burschenschaft im Gegensatz zum Stettiner Abend schon focht, fühlten sich einige Stettiner zu dieser hingezogen, was auch zum Überlaufen von fünf Stettinern führte.[1]
Die verbliebenen Stettiner gründeten am 5. Mai 1885 den Akademischen Verein Sedinia in Anlehnung an Sedina, die Schutzgöttin der Stadt Stettin. Die Farben Stettins, blau-rot-blau, wurden für das Wappen übernommen. Der wahlspruch Dignitatis memores ad optima intenti! wurde ihnen in der Abschlussrede seitens ihres Gymnasial-Direktors Professor Dr. Lemke mitgegeben. Zweck des Vereins war die landsmannschaftliche Verbrüderung aller an einer Berliner Hochschule immatrikulierten Pommern. Sedinia bekannte sich zur unbedingten Satisfaktion, verweigerte jedoch Bestimmungsmensuren.
In der Kneipe Deutsches Wirtshaus kam es mit der Turnerschaft Rhenania Berlin zu regelmäßigen Zusammenstößen mit den entsprechenden Mensurkonsequenzen. Sedinia belegte bei der Turnerschaft Borussia Berlin. In den Anfangsjahren war die Mitgliederzahl gering, da das landsmannschaftliche Prinzip, d.h. nur Pommern durften beitreten, und das Ablehnen des Couleurtragens viele aussortierte. Es kamen auch immer wieder Wechsel zu schlagenden Studentenverbindungen. Der Zugewinn durch Pommern sank auf einen Nullpunkt.
Im Sommersemester 1892 wurde der Altherrenverband gegründet. Unter den Studenten trat das Biertrinken strak in den Vordergrund. Im WS 1898/99 traf Sedinia mit der freischlagenden Verbindung Marchia ein Abkommen über Waffenschutz, was jedoch nur bis zur Suspendierung der Marchia im SS 1900 andauerte.
1900 wurde die erste Prunkfanhe eingeweiht. Im gleichen Jahr wurde das landsmannschaftliche Prinzip gelockert, so dass von nun an sämtliche immatrikulierten Studenten der Berliner Universität und der Technischen Hochschule Berlin - zunächst als Conkneipanten- aufgenommen werden durften. Im WS 1902/1903 stellte die Aktivitas den Antrag, Vollwichs einzuführen, was zu diesem Zeitpunkt noch abgelehnt wurde. Im SS wurde es dann angeschafft, so dass fortan öffentlich chargiert werden konnte.
Im WS 1905/06 wurde Sedinia in den neu gegründeten Berliner Allgemeinen Deutschen Studentenverband aufgenommen. Im WS 1908/09 fand eine Umbenennung in Sedinia, Landsmannschaft der Pommern statt. Das 25. Stiftungsfest wurde im Rheingold gefeiert. Im WS 1911/12 wurde Kneipcouleur eingeführt, die Mütze war blau mit rotem Grundrand. Das Band war blau-rot-blau. Ab dem SS 1913 wurde dann öffentlich Couleur getragen, die Burschen vierfarbig hellblau-weiß (für Pommern) und rot-dunkelblau (für Stettin), die Füxe weiterhin dunkelrot-blau-dunkelrot. Der erste öffentliche Auftritt in Vollcouleur fand beim Fackelzug der Berliner Studenten anlässlich des 25. Regierungsjubiläum Kaiser Wilhelms II. statt. Der erste Auftritt der Chargen in Vollwichs fand im gleichen Rahmen einen Tag später in der Aula statt.
Bis zum Ende des Sommersemesters 1913 schaffte sich Sedinia eigene schwere Waffen an. Im Wintersemester schloss die Landsmannschaft mit der Sängerschaft Germania Berlin ein Paukverhältnis ab, woraufhin Verabredungsmensuren gefochten wurden. Am 11. und 22. Februar 1914 fanden die ersten Mensurtage statt, wobei Germania nicht so viele Mensuren stellen konnte, wie seitens Sedinia gewünscht. Bis zum Ersten Weltkrieg wurden seitens Sedina mehrere Säbelpartien ausgetragen, eine davon wenige Tage vor der Mobilmachung zwischen dem aktiven Burschen Neitzke und dem Erstchargierten der Burschenschaft Prussia Berlin, bei der der Prusse eine klinische Abfuhr erhielt.
Zum Zeitpunkt der Mobilmachung am 1. August 1914 waren schon alle Sedinen in den Semesterferien. Die meisten Alten Herren und Inaktiven eilten zu den Fahnen, die restlichen Inaktiven und Aktiven meldeten sich als Kriegsfreiwillige. Von 82 Mitgliedern nahmen 64 am Weltkrieg teil, 48 wurden verwundet, 7 starben. Die Teilnehmer erhielten viele Auszeichnungen, darunter zwei Hohenzollernsche Hauorden III mit Schwertern, 42 Eiserne Kreuze und 40 Auszeichnungen nicht preußischer Länder. Das Inventar der Sedinia wurde 1914 auf dem Boden der Kneipe Nollendorf eingelagert und dort bis zum Ende des Ersten Weltkriegs bis auf einige Akten komplett gestohlen.
Im April 1919 wurde die Reaktivierung der Freien Landsmannschaft Sedinia beschlossen, am 15. Mai 1919 fand der Neugründungsconvent statt. Im Sommersemester 1919 waren die meisten Vorkriegs-Aktiven und -Inaktiven zur Examensvorbereitung nach Greifswald gegangen, es konnten dennoch 12 Füxe gewonnen werden, fast alle selbst Kriegsteilnehmer. Das Paukverhältnis mit der Sängerschaft Germania Berlin wurde im Oktober 1919 erneuert, am 11. November 1919 schloss Sedinia mit Germania, der Sängerschaft Alania Berlin und der Freie Landsmannschaft Holsatia Berlin einen Waffenring, der sich im WS 1919/20 mit dem Austritt Holsatias wieder auflöste. Im SS 1920 gründete Sedinia mit den feien Landsmannschaften Die Goten, Rhenania und Semnonia den Ring Deutscher Freier Landsmannschaften. Dieser bestand nur kurz, woraufhin Sedinia mit Semnonia, dem freien Corps Normannia und der Turnerschaft Arminia Berlin ein Paukverhältnis begründete. Im WS 1923/24 wurde dann ein Paukverhältnis mit dem Akademischer Ruderclub Wicking und dem feien Corps Normannia eingegangen, das bis zum Eintritt in die Deutsche Landsmannschaft bestand.
Am 12. Februar 1922 schlossen Sedinia, die freie Burschenschaft Normannia Marburg, die Deutsch-Akademische Verbindung Baltia Breslau und die Landsmannschaft Egerländer-Landtag Prag gegenseitige Freundschaftsverhältnisse, was die Gründung des Vierbundes bedeutete, der bis zum SS 1925 bestand.
Anlässlich des 75. Semesters fand am 9. Juni 1922 ein Festkommers im Ebenholzsaal des Weinhauses Rheingold statt. Der 11. Juni begann mit einem Frühschoppen im Pschorr-Bräu (Friedrichstraße), abends fand der Festball in der Loge "Drei Lichter im Felde" in Groß-Lichterfelde-Ost statt.
ZU Beginn des SS 1925 stellte Sedinia Antrag auf Beitritt in den Berliner LC, der im Juni genehmigt wurde.
Kneipen
- Deutsches Wirtshaus
- Häufige Kneipwechsel
- Nollendorf (WS 1910/11 bis zum Ersten Weltkrieg)
- Patzenhofer, Schöneberger Ufer 11 / Ecke Flottwellstraße (notdürftig nach Erstem Weltkrieg)
- Häufiger Kneipwechsel
Weblinks
Siehe auch
Literatur und Quellen
- 1885-1960. Geschichte der Sedinia anläßlich der Feier des 75jährigen Stiftungsfestes Sediniae und des 100jährigen Stiftungsfestes Verdensiae, o.O. 1960. Digitalversion käuflich
Quellen
- Bierzeitungen zu jeder Kneipe
- Kurrendebriefe an die ortsabwesenden Alten Herren von 1896 bis 1899
- UAHUB Nr. 671 (Findmittel)
Einzelnachweise
- ↑ "Einer von ihnen wurde einer der bekanntesten Schlägerfechter der Berliner Universität, der dem Gegner (...)" (Geschichte der Sedinia, 1960, S. 3) - Hier wird der Name gesucht!?