Gymnasium zum heiligen Kreuz Dresden
Geschichte
-1848: Rektor N.N. Gröbel
Obwohl die Kreuzschule ein "traditionelles Bekenntnis (...) zur politischen Neutralität" hatte, gründeten sich am Kreuzgymnasium um die Revolutionsjahre 1849/50 mindestens 6 geheime Schülervereinigungen, die über Alumni der Schule wohl Beziehungen zu Universitätsverbindungen unterhielten. Die revolutionären Ideen spaltete auch das Lehrerkollegium, was letztendlich zur Emeritierung des Rektors Gröbel, ein Verfechter eher konservativer Ideen, führte.[1]
1848-1867: Rektor Julius Ludwig Klee
Unter Klee wurde die Klasseneinteilung und das Curriculum verändert, darunter eine Betonung des Deutschunterrichts und eine Reduzierung des Latein- und Griechischunterrichts. Die Schule wurde in den städtischen Haushalt übernommen. 1866 wurde das neue Schulgebäude feierlich eingeweiht.[2]
1868-1889 : Rektor Friedrich Otto Hultsch
In den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts - als "technische und reale Wissenschaften ihre Herrschaft vorbereiteten"[3] (Mathematik und Naturwissenschaften erhielten sukzessiv größere Bedeutung) - hatten nur humanistische Gymnasien des Recht, zum Universitätsstudium und zur Einjährig-Freiwilligen-Prüfung zu qualifizieren. In der sächsischen Lehrordnung von 1883 wurden erst die Lateinstunden reduziert und das griechische später begonnen.[4] Ab den 70er Jahren geriet das Gymnasium, "die einzige humanistische Anstalt, die einzige Gelehrtenschule, eine Zierde der Stadt, ein kostbarer Besitz", in Kritik von außen, weil sie vermeintlich zu antiquiert war. Es hatten sich "einige nicht mehr zeitgemäße Gebräuche eingeschlichen: studentischer Wichs der Ballvorsteher[5]"[6]. Am 3. September 1878 konnten langjährige Verhandlungen zwischen der Kircheninspektion und dem Rat der Stadt abgeschlossen werden, die die Verwaltung des Vermögens klärten.[7] Das Kreuzgymnasium war eines der ersten Gymnasien, das Parallelklassen in Sachsen einführte, 1885 war der "Aufbau des Doppelgymnasiums"[8] abgeschlossen. In der Kreuzschule wurde unter Rektor Hultsch auch moderne Dinge eingeführt, so das Turnen. Es wurden Turnlehrer angestellt und öffentliche Turnprüfungen abgehalten. 1883 nahmen sogar 30 Schüler am Schauturnen des Dresdner Turngaus teil.[9]
Schülerzahlen
Abgangsklassen
- 1882: Ernst Anton Lewicki, Otto Immisch - siehe Theodor Urbach: Kleine Chronik der Kreuzschule, 2. Teil, 1866-1891, Dresden um 1891 [zum 25. Neubaujubiläum] (Digitalisat), S. 41f.
Alumni in Leipzig
- Als erste Anlaufstelle für singbegeisterte Kruzianer galt der Universitätsgesangverein St. Pauli Leipzig, wobei einige auch dem Akademischer Gesangverein Arion Leipzig beitraten.[13]
Quellen und Literatur
- Schulnachrichten und Jahresberichte ab 1884. (abrufbar digital unter http://digital.ub.uni-duesseldorf.de)
- Theodor Urbach: Kleine Chronik der Kreuzschule, 2. Teil, 1866-1891, Dresden um 1891 [zum 25. Neubaujubiläum] (Digitalisat) -eingearbeitet-
- Karlheinz Blaschke, Gerhard Arnhardt, Hans John, Matthias Herrmann: Dresden: Kreuzkirche, Kreuzschule, Kreuzchor : musikalische und humanistische Tradition in 775 Jahren, Dresden 1991. -eingearbeitet-
- DesdenWiki
- 700-Jahr-Feier der Kreuzschule zu Dresden. Festschrift zur Jubelfeier der Kreuzschule, o.O. 1926. -eingearbeitet-
- Thedor Urbach: Die Kreuzschule 1866-1921. Ein Gedenkblatt für die alten Crucianer, Braunschweig 1921. -eingearbeitet-
- Die Kreuzschule zu Dresden vom 13. Jahrhundert bis 1926 : zum Jubiläum am 9. u. 10. Oktober 1926 (HUB UG / Raum 106 - Geschlossenes Magazin Ru 40049:4:F8 ; StaBi Ao 6094/5-4)
- kreuzgymnasium.evangelische-schulen-sachsen.de/
- archiv.dresden.de/detail.aspx?ID=6013 / Kontakt Stadtarchiv
- Erinnerungsblätter an das Crucianerfest 1./2. mai, Theodor Urbach. (Festschrift anlässlich 25. Neubaujubiläum) -nur haptisch an SLUB Dresden-
- Ecce der Crucianer[14] - eine Art Gedenkbuch? Gibt es das noch? -nur haptisch an SLUB Dresden-
- Theodor Urbach: Die Kreuzschule in Dresden (= Veröffentlichungen zur Geschichte des gelehrten Schulwesens im albertinischen sachsen, 1. Teil), Leipzig 1900.
Abschnitt in Festschrift
Das Gymnasium zum heiligen Kreuz war "die einzige humanistische Anstalt, die einzige Gelehrtenschule, eine Zierde der Stadt, ein kostbarer Besitz" - so die Beschreibung von Theodor Urbach in einer Festschrift des Gymnasiums. Und das spiegelte sich auch im Matrikelbuch wieder, in dem vorwiegend hochbegabte oder Söhne des gehobenen Bürgertums zu finden waren. Als die Gründergeneration unserer Fridericiana auf die Schule kam, Mitte des siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts, war es nur humanistischen Schulen wie dem Kreuzgymnasium möglich, zum Universitätsstudium und zur Einjährig-Freiwilligen-Prüfung zu qualifizieren. Wie in alle höheren Schulen Sachsens wurde auch an der Kreuzschule in diesen Jahren sukzessive mehr Raum für die Naturwissenschaften, Mathematik und Deutsch eingeräumt bei gleichzeitiger Reduzierung des Latein- und Griechischunterrichts. Alumni jener Jahre konnten mit großer Gewissheit ein breites Spektrum an Allgemeinbildung für sich in Anspruch nehmen - von den Naturwissenschaften über altphilologische Studien bis hin zum modernen Turnunterricht. Der Abschlussjahrgang 1882 bestanden neben unseren Bundesbrüdern Otto Immisch, Artur Maeser, ... auch aus Ernst Anton Lewicki...
Endnoten
- ↑ Dresden: Kreuzkirche, Kreuzschule, Kreuzchor, S. 69.
- ↑ Dresden: Kreuzkirche, Kreuzschule, Kreuzchor, S. 69f.
- ↑ Kreuzschule 1866-1921, S. 13.
- ↑ Vgl. Kreuzschule 1866-1921, S. 13f.
- ↑ Beim 1850 eingeführten Kreuzschülerball.
- ↑ Kreuzschule 1866-1921, S. 16.
- ↑ Dresden: Kreuzkirche, Kreuzschule, Kreuzchor, S. 70f.
- ↑ Kreuzschule 1866-1921, S. 12.
- ↑ Kreuzschule 1866-1921, S. 15.
- ↑ Dresden: Kreuzkirche, Kreuzschule, Kreuzchor, S. 70.
- ↑ Dresden: Kreuzkirche, Kreuzschule, Kreuzchor, S. 70.
- ↑ Vgl. Kreuzschule 1866-1921, S. 12.
- ↑ Vgl. Greiner 2009, S. 35.
- ↑ Kreuzschule 1866-1921, S. 28f.