Landsmannschaft Budissa Leipzig: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Hochschulgeschichte
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Aktuelle Version vom 11. August 2024, 10:51 Uhr


Landsmannschaft Budissa Leipzig
Wappen: Landsmannschaft-Budissa-Leipzig-Wappen.png
Zirkel: Datei:Landsmannschaft Budissa Leipzig-Zirkel.jpg
Farben: Datei:Blau-gold-weiß.jpg
Burschenband:
Fuxenband:
Status: Tradition führt Landsmannschaft Alemannia-Silesia Clausthal und Corps Budissa Leipzig zu Passau
Gründung: 6. August 1859 in Dresden; 13. Juli 1863 in Leipzig
Wahlspruch: Honos Vita Carior!
Bundeslied:
Dachverband: CLC, DL (bis 1897)
Kartell: * Landsmannschaft Pomerania Halle (JJJJ-1876; JJJJ-1885); Landsmannschaft Ghibellinia Tübingen (JJJJ-JJJJ[1]); Landsmannschaft Makaria Würzburg (1877-1886/87); Landsmannschaft Saxonia Jena (1878/79-1879[2]); Landsmannschaft Cimbria Kiel (JJJJ-JJJJ, um WS 1885/86)
Freundschaftsverhältnis:
Prinzipien:
Adresse: -
- Leipzig
Webseite:


Die Landsmannschaft Budissa Leipzig...

Geschichte

Übersiedlung nach Leipzig (1863)

Mit der Schließung der Chirurgisch-medizinische Akademie (Dresden) verlor die "Corps-Landsmannschaft Hercynia Dresden" ihre Alma Mater und folgte der Akademie nach Leipzig. Am 17.11.1863 beschlossen die Mitglieder die Fortführung ihrer Tradition in Leipzig als informelle "Gesellschaft" Hercynia.

Umfirmierung (ab 1864)

Am 22.10.1864 beschlossen die Mitglieder die Umbenennung in informeller Verein Budissa mit den Farben blau-gold-weiß ohne das Tragen von Bändern und Mützen. Anfang des WS 1865/66 wurde der Verein mit einer Satzung versehen und offiziell von der Universität genehmigt.

Budissa schloss sich dem bestehnden Verband der Verbindung Afrania Leipzig und Verbindung Grimensia Leipzig an. Alle drei trugen als äußeres Zeichen farbige Mützen (grün=Afrania; braun=Grimensia; blau=Budissa - zeitweilig als Stürmer). Mensuren wurden untereinander nicht gefochten, überhaupt wurde selten gefochten seitens Budissa. Mensuren wurden ggf. bei Corps Lusatia Leipzig, Corps Saxonia Leipzig und Landsmannschaft Thuringia Leipzig belegt. Zwischen den drei Bünden herrschte ein reger Verkehr. Budissa unterschied im Gegensatz zu den anderen beiden strikter zwischen Füchsen und Burschen.

Die drei Verbindungen haben sich zu einem CC zusammengeschlossen und kneipten einmal im Semester in Form eines Bierspielabends im Cajeri. Vom SoSe 1869 bis zum daruffoilgenden WS bestand zum SC ein offizielles Verhältnis, wohl weil die Corps stärker gegenüber den Burscheschaften und der Finkenschaft auftreten wollten.

Einige Bautzner waren am Krieg 1870/71 beteiligt, in Leipzig war es währenddessen eher ruhig. Erst nach dem Krieg wurde es wieder lebhafter. Der CC (Afrania-Budissa-Grimensia) ist in der Nachkriegszeit zerbrochen wegen "Streit mit Afrania".

Die Landsmannschaft (ab 1873)

Durch den regelmäßigen Besuch eines "Hoffmann, Landsmannschaft Pomerania Halle" entwickelte sich Budissa Richtung Landsmannschaft. Budissa verhandelte mit Landsmannschaft Plavia Leipzig und zum Ende des SoSe 1873 trug Budissa Band und Mütze. Der Leipziger LC veranstaltete sonntags einen Frühschoppen, wonach die Bautzner größere Ausflüge - hin zu Fuß, zurück mit der Straßenbahn - unternommen. Nicht selten endete der Tag mit Kartenspiel auf der Kneipe.

Zu jener Zeit wurde Budissa fast wöchentlich von Mitgliedern der Landsmannschaft Pomerania Halle besucht. Innerhalb Leipzigs hatte Budissa ein gutes Paukverhältnis mit den Burschenschaften Germania und Dresdensia - mit der sehr mannstarken Arminia war man viel im Streit. Das im WS 1874/75 begründete Paukverhältnis mit dem SC (Leipzig) war nicht sehr erfolgreich, da die Corps Misnia, Thuringia und Lusatia aus sehr wenigen Personen bestanden, und dauerte auch nur bis zum Ende des SoSe 1875. Grund war ein Ehrenstreit zwischen Budissa und dem Corps Saxonia Leipzig.

Im WS 1875/67 wurden PP-Suiten mit Landsmannschaft Teutonia Halle und Burschenschaft Arminia Leipzig gefochten.

Beim ersten großen Streit im Coburger Landsmannschafter Convent, hervorgerufen durch Landsmannschaft Troglodytia Kiel und Landsmannschaft Ghibellinia Tübingen, schlug sich Budissa auf keine der Seiten und verblieb im CLC. Lediglich als Folge für Budissa war eine PP-Suite mit Troglodytia sowie eine Säbelmensur dessen Kongressvertreter (Friedrich Herwig) mit einem Troglodyten.

Mit der Übernahme des Rektorats durch Prof. Johannes Adolph Overbeck begann laut den zeitgenössischen Semesterbeschreibungen eines Bautzners eine massive Unterdrückung des Mensurwesens in Leipzig, was auch Budissa vor große Herausforderungen stellte.

Im SoSe 1877 musste Budissa kurzzeitig wegen Schulden suspendieren und focht zu dieser Zeit auch unter Makarenwaffen.

1878/79 wurde die Landsmannschaft Saxonia Jena gegründet, mit der erst die Landsmannschaft Ghibellinia Tübingen und dann Budissa Kartell schloss. Saxonia wurde jedoch sehr schnell zum Corps. Budissa war in dieser Zeit personell sehr dünn besetzt, größtenteils mussten Altinaktive die Chargen bekleiden. Ab dem WS 1882/83 festigte sich der Personalstand und es waren bis einschließlich WS 1886/87 immer mindestens 10 Aktive vorhanden. Erst um 1887 schaffte Budissa am Bautzener Gymnasium Fuß zu fassen und kontinuierlich Nachwuchs zu beziehen.

Zu Pfingsten 1882 tagte der neu konstituierte CLC unter dem Präsidium der Budissa. Budissa focht zu jener Zeit mit Landsmannschaft Plavia Leipzig, dem DC (Leipzig) und dem CC (Afrania, Cheruscia, Mecklenburgia und später Hercynia und Döbelina). Das 23. Stiftungsfest feierte Budissa am 08.07.1882 in der Leinwandhalle (Leipzig). Am 31.10.1882 (Rektoratswechsel) und am 18.01.1883 (Kommers zur Feier der silbernen Hochzeit des Deutschen Kronprinzen) chargierte Budissa.

Das 24. Stiftungsfest wurde am 14.07.1883 mit einem Kommers in Stadt Dresden (Leipzig) gefeiert sowie einen Ausflug nach Grimma am Folgetag.

Sämtliche Paukkosten - auch die Fahrten nach Halle - sowie die Verpflegung von Couleurbesuch und die Repräsentationskosten wurden seinerzeit von den Aktiven getragen, weshalb Budissa regelmäßig bzw. ständig vor dem Bankrott bzw. der Suspension stand. Die unregelmäßige Unterstützung einiger AHAH verhinderte dies. Erst Ende der 1880er wurde die AH-Kasse ins Leben gerufen.

Im WS 1883/84 focht Budissa mit Plavia eine sechsgliedrige PP-Suite, da Plavia bei einer Beschwerde gegen Budissa vor dem CLC "nicht den richtigen Ton getroffen hatte".

Im SoSe 1884 hatte Budissa zeitweise 8 Burschen und 4 Füchse, was "für Leipziger Verhältnisse eine stattliche Anzahl" war. Im selben Semester kam es zum Bruch mit Pomerania, die entsprechende "Bruch-PP folgte im WS 1885/86. Das 25. Stiftungsfest[3] fand vom 18.-20.07.1885 statt: Empfangskneipe im Goldener Elephant (Leipzig), Frühschoppen im Krystallpalast (Leipzig) und Kommers im Eldorado (Leipzig). Fechterisch lief das Feiersemester nicht gut, 16 Abfuhren bei 2 Abstichen. Das Paukverhältnis mit dem CC wurde abgebrochen, eines mit Grimensia begonnen. Mit Neoborussia Halle wurde PP gefochten.

Das 26. Stiftungsfest wurde am 01.08.1885 mit einem Kommers im Trietzschlersches Restaurant (Leipzig) gefeiert. Das 27. am 26.07.1886 im Siebenmännerhaus (Leipzig). Im WS 1885/86 wurde in Cröllwitz bei Halle gefochten - teils im Restaurant Cramer (Cöllwitz), teils im Krug zum grünen Kranze (Cröllwitz). Zu jener Zeit hatte Budissa 3 jüdische Aktive und wurden hinter dem Rücken "Judissa" genannt.

Im WS 1886/87 lehnte Makaria Würzburg die Aufnahme eines jüdischen Mitglieds der Budissa ab, woraufhin Budissa das Kartell brach mit der Begründung eines Bruchs der Kartelstatuten durch Makaria. Desweiteren löste Budissa das Paukverhältnis mit dem DC (Leipzig), da gegen die Burschenschaft Germania Erlangen ein Verruf ausgesprochen wurde.

Im SoSe 1887 ging es Budissa personell deutlich besser. Mensuren wurden weiterhin in Halle oder in Leipziger Privatwohnungen gefochten. Mit Plavia herrschte reger "PP-Verkehr". ?Zu dieser Zeit? trat mit der Landsmannschaft Brunsviga Leipzig eine weitere Landsmannschaft in den LC (Leipzig) ein.

Bautzner um 1891

Im SoSe 1894 beschloss der CLC, dass Juden nicht aufgenommen werden dürfen und die Aktivitates dies rückwirkend zu beachten haben. Als Folge sind bei Budissa ein paar Mitglieder ausgetreten.

Budissa ist am 20. Dezember 1897 aus dem CLC ausgetreten.[4]

Nach dem Übertritt der Budissa in den SC (Leipzig) traten einige AHAH aus und gründeten einen Verband Alter Herren der Landsmannschaft Budissa.

Kneipen / Häuser

Bierdörfer

Besondere Mitglieder

Siehe auch

Quellen und Literatur

Quellen

Literatur

Weblinks

Endnoten

  1. Scheinbar wurde das Kartell auch nach Austritt von Ghibellinia aus dem CLC als auch nach kompletter Auflösung des CLC nicht abgebrochen, siehe Bautzner Blätter, Nr. 52, S. 43.
  2. Die Beendigung 1879 ist meine Vermutung, da Saxonia sehr schnell zum Corps wurde.
  3. Vom 25. Stiftungsfest existiert ein Gruppenbild, abgedruckt in Bautzner Blätter, Nr. 52, S. 52.
  4. Laut Liste ehemaliger Korporationen im Wikipedia des CC.
  5. Vgl. Bautzner Blätter, Nr. 52, S. 48.