Max Christlieb

Aus Hochschulgeschichte
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Weitere Forschung:

  • Archiv der Ev. Landeskirche Wue wurde wegen der drei Klosterschulen am 17.04. angefragt > geantwortet 25.04.
    • Infos eingearbeitet
    • Es existiert ein Wandbild der Uracher Seminaristen 1878-1880, auf dem er sein müsste > angefragt, ob ein Digitalisat zu erwerben ist am 29.05.2022
  • Ostasienmission wurden am 17.04. angefragt
  • Es gibt ein Archiv der Evangelischen Kirche der Pfalz in Speyer, auch hier müsste separat geprüft und durchforscht werden (Hinweis kam von der Ostasienmission)
  • Ggf. seine (Mit)Herausgeberschaften nach Bildern durchsuchen
  • Feinschliff, u.a. Berliner Adressen und Eigene Werke

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Dr. phil. Max(imilian) Heinrich Christlieb (* 1862-03-18 in Wiblingen b. Ulm, † 1914-03-17[1] in Berlin-Charlottenburg[2]) war Theologe, Missionar, Lehrer, Publizist sowie Bibliothekar und trat während seines Studiums dem akademischen Verein Litterarischer Abend zu Leipzig (heute: Turnerschaft Fridericiana Mannheim) bei.

Lebenslauf

Familie

  • Vater: Heinrich Christlieb, Hauptmann; verstorben vor dem 27.04.1885[3]
  • Mutter: Emma Christlieb, geb. Krauss[4]
  • Konfession: Evangelisch, getauft am 1862-04-22[5]
  • Geschwister: ???
  • Ehefrau: Luise Margarethe Katharina "Käthe" Christlieb, geb. Donndorf, * 1867-10-18 t 1939-12-01; verh. am 1889-03-12 in Stuttgart[6]
    Käthe war die Schwester seines Bbr Martin Donndorf[7].
  • Kind: Fritz Heinrich Makoto, * 1897-01-14 in Tokyo

Kindheit

  • Besuch der Lateinschule in Ludwigsburg</ref>Laut R.W., stellv. Achivleiterin des Stadtarchivs Ludwigsburg, sind im Archiv Daten zur Schule vor 1885 vorhanden, jedoch kein Christlieb aufgeführt; Mailverkehr v. 02.03.2021.</ref>
  • Besuch der Lateinschule Kirchheim unter Teck[8]

Christlieb besuchte von 1876 bis 1878 das evangelisch-theologisches Seminar der Klosterschule in Schönt(h)al und von 1878 bis 1880 das Seminar in Urbach.[9] 1880 schloss er mit dem Abitur ab.[10]

Studium und Korporation

Christlieb begann 1881 seine theologischen Studien - wie viele Seminaristen aus den württembergischen Klosterschulen - am Tübinger Stift und blieb dort bis 1884.[11] Seine zweite[12] Station war in London für ein Semester zum Studium der Theologie und Philosophie,[13] über die jedoch bislang nichts weiter bekannt ist. Am 27.04.1885 immatrikulierte er sich an der theologischen Fakultät der Universität Leipzig und wohnte zu diesem Zeitpunkt in der Gellertstraße 7.[14]

Leipzig 1885

Berlin 1885/86

Beruf

Laut Die Turnerschaft Fridericiana Leipzig zu Mannheim 1882-1982: 1892 Doz. Theol. Akademie in Tokio, 1907 Pfarrer in Marburg, 1909 Bibliothekar Kgl. Bibliothek Berlin

1886 trat Christlieb seine erste Stelle als Vikar in der Kirchengemeinde Korb an. Parallel absolvierte er erfolgreich im Herbst 1886 sein 2. theologisches Examen und erhielt am 07.11.1886 sein Ordinariat in Karlsruhe.[16] 1887 wurde er zum Pfarrverwalter in Wenkheim[17] und ab 1888 zum dortigen Pfarrer sowie Diasporageistlichen in Tauberbischofsheim. 1891 wurde er für sechs Jahre beurlaubt und zog nach Asien auf Mission. Von 1892 bis zum 21.07.1893 war er als Missionar des Allgemeinen Evangelisch-Protestantischen Missionsverein (AEPM) in Japan tätig. Vom Folgetag bis zum 20.01.1899 versah er seine Tätigkeit als Pfarrer der deutschen Gemeinde in Tokyo-Yokohama sowie Lehrer für Philosophie und Theologie an der Schule der örtlichen Schule des AEPM. [13] 1899 kehrte er zurück nach Deutschland und war bis 1905 Pfarrer in Freistett bei Kehl[18]. 1905 schied er aus eigenem Willen aus dem Pfarrdienst aus und wechselte als wissenschaftlicher Assistent an die königliche Universitätsbibliothek[19] in Marburg. Ab diesem Zeitpunkt veröffentlichte er viele wissenschaftliche Artikel und arbeitete eng mit Adolf von Harnack zusammen.[20] 1909 ging er dann von dort als Hilfsbibliothekar an die königliche Bibliothek[21][22] in Berlin.

Berlin 1909-1914

  • Wohnhaft in Charlottenburg, Kaiser-Friedrich-Str. 103 V: 1910[23], 1911[24] - 1912 nicht im Adressbuch
  • Wohnhaft in Charlottenburg, Kaiser-Friedrich-Str. 103 IV: 1913 "Hilfsbibliothekar a.d. kgl. Bibliothek"[25]
  • Wohnhaft in Charlottenburg, Kirschenallee 5 Gh. IV.: 1914[26]
  • ?Evtl Ehefrau nach Tod in Wilmersdorf, Lauenburger Str. 15 IV.[27]
  • starb "auf dem Wege zu seiner Arbeit rasch an einem Gehirnschlag"[28]; "zu Charlottenburg im Stadtbahnzuge No1845 auf dem Bahnhof Charlottenburg (...) nach mittag um zwei einhalb Uhr tot aufgefunden (...)"Referenzfehler: Das öffnende <ref>-Tag ist beschädigt oder hat einen ungültigen Namen

Ehrungen

  • 1897: Ritter Zweiter Abteilung, Großherzoglicher Hausorden der Wachsamkeit oder vom weißen Falken, [29]

Literatur und Quellen

Quellen

  • Matrikel der Universität Leipzig, Signatur Rep. M 35_77785. (Abschrift online abrufbar über UAL.de)
  • Kalliope-Verbund U.a. Handschriften
  • Zentralarchiv der Evangelischen Kirche Pfalz
  • Nach Auskunft folgender Stellen, bei ihnen nichts vorhanden: Universitätsarchiv Marburg[30]
  • Personalakte in der Staatsbibliothek Berlin: Acta I, 9/111, Christlieb, Max[31]
  • Herrmann A.L. Degener (Hg.): Wer ist's? Unsere Zeitgenossen. 4. Ausg., Leipzig 1909, (339).
  • Sterbeeintrag des Standesamtes Charlottenburg v. 20. März 1914, Nr. 159. (Digitalisat über ancestry.de)
  • Schwäbischer Merkur, Nr. 133, 136; hier nach Württembergischer Nekrolog für das Jahr 1914 Totenliste 314.
  • o.V.: Eine Todesnachricht. In: Zeitschrift für Missionskunde und Religionswissenschaft (= Organ des allgemeinen evangelisch-protestantischen Missionsvereins), 29. Jg., 4. Heft, 1914, S. 122. (liegt digital vor)
  • Deutsches Biographisches Jahrbuch, Überleitungsband 1: 1914-1916, Totenliste 1914 (335).
  • Nachlass an der Uni Tübingen [4]
  • Landeskirchliches Archiv Stuttgart

Literatur

  • Karl Bader: Lexikon deutscher Bibliothekare, o.O. 1925 (359).
  • Theo Hölcke: Die Turnerschaft Fridericiana Leipzig zu Mannheim 1882-1982, S. 153.
  • Trutz Rendtorff (Hrsg): Die Absolutheit des Christentums und die Religionsgeschichte (1902/1912) mit den Thesen von 1901 und den handschriftlichen Zusätzen (= Ernst Troeltsach. Kritische Gesamtausgabe, i.A. Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Bd. 5), Berlin/New York 1998, speziell S. 52 mit Lebensdaten; Hier nach books.google.de, abgerufen am 04.02.2021.
  • Matthias Wolfes: Christlieb, Max Heinrich, in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Band XVI (1999) Spalten 258-261. Paywall
  • Elmar Weiß: Wenkheim. Ein fränkisches Dorf im Laufe seiner Geschichte, Osterburken 2009. (Ausschnitt liegt digital vor)
  • Ruth Conrad: „Damit werden die Angelsachsen, die bisher so vielfach sich auf deutsche theologische Arbeiten stützen, sich von uns losgelöst, ja uns überholt haben“ (Max Christlieb). Beobachtungen zur Internationalisierung theologischer Verlagsprogramme im 19. und 20. Jahrhundert, in: Claus Arnold/Johannes Wischmeyer (Hg.): Transnationale Dimensionen wissenschaftlicher Theologie (Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte. Abteilung für Abendländische Religionsgeschichte Beiheft 101), Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2013, S.125-152.
    (Vortrag im Rahmen eines Programms am 24.03.2011 [5])
  • deutsche-biographie.de
  • doam.org | Deutsche Ostasienmission, abgerufen am 17.04.2022
  • leo-bw.de, abgerufen am 17.04.2022

Eigene Werke

Neben der wissenschaftlich-publizistischen Mitarbeit in den "Preußischen Jahrbüchern", der "Deutschen Monatsschrift", dem "Theologischen Jahresbericht" und der "Christlichen Welt" gab Christlieb von 1901 bis 1904 das "Evangelisch-protestantische Kirchenblatt" heraus. Referenzfehler: Ungültige Verwendung von <ref>: Der Parameter „ref“ ohne Namen muss einen Inhalt haben.

  • Mitarbeit am Preußisches Jahrbuch[13]
  • Mitarbeit an Deutscher Monatsschrift[13]
  • Mitarbeit an Wartburgstimmen[13]
  • Mitarbeit an Christlicher Welt[13]
  • 1901-1905 Herausgeber "Protestantisch-evangelisches Kirchenblatt"[32] (= Organ der Kirchlich-Liberalen Vereinigung in Berlin)[33]
  • 1902-???? Mitarbeit bzw. Mitherausgeber[34] an Theologischer Jahresbericht für Apologetik und Religionsphilosophie[13]
  • 1899 Die moderne Kultur in Japan und die Aufgabe der Mission, Berlin 1899.
  • 1904 Politik und Mission in d.(en) Kolonien[13], Heidelberg 1904.
  • 1906/07 Redakteur der "Christlichen Welt"
  • 1912 Harnack-Bibliografie: zum sechzigsten Geburtstage Adolf Harnacks, Leipzig 1912.
  • Einleitg. zu Pascals Jesuitenbriefen[13]
  • Übersetzung von Schriften Ralph Waldo Trines und Drison Swett Mardens[35] für den Stuttgarter Engelhorn-Verlag / "Übersetzer von Texten amerikanischer religiöser Schriftsteller"[36]
    • Ralph Waldo Trine: Das Größte was wir kennen
    • Ralph Waldo Trine: In Harmonie mit dem Unendlichen
    • Sheldon Leavitt: Wege zur Höhe, 1909

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Endnoten

  1. Vgl. Sterbeintrag.
    In den verschiedenen Nekrologen findet sich fälschlicherweise auch der 18. und 19. März.
  2. Suche nach Grabstelle:
    1. Luisenkirchhöfe (https://www.luisenkirchhoefe.com/kontakt-impressum/): angefragt am 05.02.21
    In manchen Nekrologen fälschlicherweise mit Berlin-Wilmersdorf angegeben.
  3. Vgl. UAL, Rep. M 35_77785.
  4. Vgl. Taufurkunde Maximilian Christlieb; hier nach ancestry.com, abgerufen am 17.04.2022.
  5. Vgl. Taufurkunde Maximilian Christlieb; hier nach ancestry.com, abgerufen am 17.04.2022.
  6. Vgl. Heiratsniederschrift; hier nach ancestry.com, abgerufen am 17.04.2022.
  7. Laut Degener ist Käthe die Tochter des Bildhauers Adolf (von) Donndorf und somit die Schwester von Martin.
  8. Der Rechtsnachfolger der Lateinschule ist das Schlossgymnasium Kircheim unter Teck; Laut L.H., Schulleiterin des Gymnasiums, liegen keine Informationen zu Christlieb vor; Mailverkehr vom 17.02.2021.
  9. Vgk. Wer ist's; Konkrete Daten laut M.B. vom Landeskirchlichen Archiv Stuttgart anhand von Zeugnislisten.
    Laut der "Leubeliste" des Tübinger Stifts war er vor den Studien in Tübingen am Seminar in Blaubeuren. Hierüber liegt dem Landeskirchlichen Archiv Stuttgart keine Information vor. Laut M.B. vom Archiv sei dies auch eher unwahrscheinlich, da die Seminarzeit nur 4 Jahre ging.
  10. Vgl. Carlies Maria Raddatz-Breidbach: Ev. Landeskirche des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach, Allgemeiner evangelisch-protestantischer Missionsverein und Mission in Ostasien: Biogramme ausgewählter Pfarrer, S.3; hier nach [1]
  11. Laut B.M., Mitarbeiterin der Bibliothek des Tübinger Stifts, vom 01.03.2021.
    "Max Heinrich Christlieb kam 1881 ans Stift und ist 1884 wieder ausgetreten. Davor war er im Seminar Blaubeuren, so jedenfalls kann ich aus der sog. Leubeliste entnehmen. Falls Sie genauere Informationen wollten, müßten Sie in unserem Archiv recherchieren, was aber im Moment nicht möglich ist. Das Findbuch zu unserem Archiv finden Sie durch einen Link auf unserer Webseite. Bilder der Stiftler finden sich bei den Personalakten nicht.
  12. Laut der Imma an der Uni Leipzig war er vorher in London ansässig, also kann London eigentlich nur die zweite Station gewesen sein. VGl. UAL, Rep. M 35_77785.
  13. 13,0 13,1 13,2 13,3 13,4 13,5 13,6 13,7 13,8 Referenzfehler: Es ist ein ungültiger <ref>-Tag vorhanden: Für die Referenz namens Wer ist's wurde kein Text angegeben.
  14. Vgl. UALK, Rep. M 35_77785.
  15. 15,0 15,1 Referenzfehler: Es ist ein ungültiger <ref>-Tag vorhanden: Für die Referenz namens UALabschrift wurde kein Text angegeben.
  16. Informationen zu den Prüfungen finden sich im Landeskirchlichen Archiv in Karlsruhe; siehe [2].
  17. Angefragt dekanat[dot]wertheim[at]kbz[dot]ekiba[dot]de am 4.2.2021.; Haben mir das Buch von Weiß als digitalen Ausschnitt zugeschickt.; Im Buch leider nur ein allgemeiner Lebenslauf ohne Hinweis auf sein Wirken.
  18. Angefragt kirche-freistett[at]t-online[dot]de am 5.2.2021.
  19. Angefragt am 5.2.
  20. Vgl. Weiß, Wenkheim, S. 399.
  21. Angfrage an die StaBi am 5.2. - ggf. ist die UB der Traditionsträger der kgl. Bib?!
  22. heute: Staatsbibliothek Berlin.
  23. Adressbuch Berlin v. 1910, S. 382; hier nach https://digital.zlb.de/viewer/image/34115495_1910/401/LOG_0034/, abgerufen am 05.02.2021.
  24. Adressbuch Berlin v. 1911, S. 400; hier nach https://digital.zlb.de/viewer/image/34115495_1911/423/, abgerufen am 05.02.2021.
  25. Adressbuch Berlin v. 1913, S. 420; hier nach https://digital.zlb.de/viewer/image/34115495_1913/435/, abgerufen am 05.02.2021.
  26. Vgl. Sterbeeintrag und Adressbuch Berlin v. 1914, S. 431; hier nach https://digital.zlb.de/viewer/image/34115495_1914/453/, abgerufen am 05.02.2021.
  27. Quelle siehe oben bei Ehefrau.
  28. Vgl. Eine Todesnachricht, S. 123.
  29. Staatshandbuch für das Großherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenach 1900, S. 23; hier nach [3], abegrufen am 16.04.2022.
  30. Laut Antwort von Herrn Dr. Carsten Lind am 2021-02-11.
  31. Laut Auskunft von Frau Felicitas Rink, StaBi Berlin, v. 2021-02-25 an N.R.
  32. Bestand siehe https://zdb-katalog.de/title.xhtml?idn=011995696#DE-25;DE-16
  33. Vgl. Weiß, Wenkheim, S. 399.
  34. Vgl. Weiß, Wenkheim, S. 399.
  35. Referenzfehler: Es ist ein ungültiger <ref>-Tag vorhanden: Für die Referenz namens Nekrolog wurde kein Text angegeben.
  36. Vgl. Weiß, Wenkheim, S. 399.