Korporationen in Leipzig

Aus Hochschulgeschichte
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Geschichte

1864 wurde die Chirurgisch-medizinische Akademie (Dresden) geschlossen und der Universität Leipzig angegliedert, woraufhin einzelne Korporationen übersiedelten, darunter Hercynia[1] (später Corps Budissa Leipzig).

1864 wurde in Leipzig nach einer schweren Augenverletzung bei einer Mensur zwischen Corps Lusatia Leipzig und Corps Saxonia Leipzig die Paukbrille verpflichtend eingeführt.[2]

Im SoSe 1869 bis WS 1869/70 bestand ein offizielles Verhältnis zwischen dem SC und dem CC (Afrania-Budissa-Grimensia), da die Corps stärker gegen Burschenschaften und die Finkenschaft auftreten wollten. Speziell der Finke "ein gewisser Broda"[3] versuchte nicht ganz erfolglos die Finkenschaft zu organisieren. SC und CC hielten kurzzeitig gemeinsame Convente - mit jeweils 2 Vertretern pro Bund- ab und organisierten Veranstaltungen, u.a. einen Fackelzug zum Rektoratwechsel. Das Verhältnis zerbrach, weil ?Afrania mit den Corps nicht konnte?.[3]

Um Ostern 1870 bestand erstmals die Gefahr, dass der CC (Afrania-Budissa-Grimensia) aufgrund von Unstimmigkeiten zerfiel, jedoch beendete der Fokus auf den herannahenden Krieg die Stretigkeiten. Im Gegenteil, es wurde ein großer gemeinsamer Kommers sämtlicher Korporationen, Vereine und Finken abgehalten, bei dem der Theologe Christoph Ernst Luthardt eine flammende Rede hielt.[3]

Am 29.06.1870 wurde Nordalbingia gegründet.

Mit der Übernahme des Rektorats durch Prof. Johannes Adolph Overbeck 1875/76 begann laut den zeitgenössischen Semesterbeschreibungen eines Bautzners eine massive Unterdrückung des Mensurwesens in Leipzig in Zusammenarbeit mit dem Polizeidirektor Rüte. Die Korporationen war infolge gezwungen, ihre Mensuren im Umland zu fechten. Neben dem Verlust von teurem Paukmaterial an die Polizeibehörde und hohen Strafen für die Wirte, wurden die Verbindungen auch vermehrt von der Landbevölkerung verraten. Selbst die Verlegung nach Halle, wo die Behörden gegenüber den lokalen Verbindungen kulanter waren, wurde durch ein Verbot für auswärtige Korporationen behindert. >> Overbeck selbst war Bonner Burschenschafter - war er das tatsächlich noch zur Zeit seines Rektorats? << [4]

Am 31.10.1882 fanden Feierlichkeiten zum Rektoratswechsel und am 18.01.1883 ein Studentenkommers zur Feier der silbernen Hochzeit des Deutschen Kronprinzen statt, an dem die einzelnen Studentenverbindungen chargierten.[5]

Zum 70. Geburtstag von Bismarck entsandte die Leipziger Studentenschaft in den Osterferien 1885 sechs Vertreter nach Berlin, darunter N.N. (Landsmannschaft Budissa Leipzig).[6]

Chronik (Tabelle)

Siehe auch Alphabetische Liste der Leipziger Korporationen

Jahrzehnt B! C! L!/T! S! Religiös Sonstige
1810-1819 *Leipziger Burschenschaft, gegr. 1818
1820-1829
1860-1869 durften erst seit 1860 wieder bestehen[7]
*Burschenschaft Germania Leipzig[7]
*Burschenschaft Dresdensia Leipzig[7]
* Burschenschaft Arminia Leipzig[7]
*Corps Lusatia Leipzig[7]
*Corps Saxonia Leipzig[7]
*Corps Misnia Leipzig[7]
*Corps Guestphalia Leipzig[7]
* Corps Thuringia Leipzig[7] (ab 18.01.1868)[2]
*Landsmannschaft Thuringia Leipzig[7] (bis 18.01.1868) > siehe dann C!
*Landsmannschaft Plavia Leipzig[7]
Beide GV waren auch für Mitglieder anderer Verbndungen offen; Doppelmitgliedschaften waren gegeben.
* Gesangsverein Paulus[7]
*Gesangverein Arion
*Grimensia[7]
*Afrania[7]
*Budissa (ab 22.10.1864)[8]
1870-1879 *Landsmannschaft Plavia Leipzig
*Landsmannschaft Budissa Leipzig (ab SoSe 1874)
* Nordalbingia, gegr. 29.06.1870
1880-1889
1880-1889 * Litterarischer Abend zu Leipzig, gegr. 1882 > Studentisch-Wissenschaftlicher Verein Fridericiana Leipzig (1885-1901)
1890-1899 * Studentisch-Wissenschaftlicher Verein Fridericiana Leipzig (1885-1901) > Schwarze Verbindung Fridericiana Leipzig (1901-1924)
1890-1899 * Schwarze Verbindung Fridericiana Leipzig, gegr. 1882
1900-1909 * Schwarze Verbindung Fridericiana Leipzig, gegr. 1882
1910-1919 * Schwarze Verbindung Fridericiana Leipzig, gegr, 1882
1920-1929 * Turnerschaft Fridericiana Leipzig (seit 1924) ** Schwarze Verbindung Fridericiana Leipzig (bis 1924) > siehe dann T!
1930-1939
1940-1945

Einzelnachweise

Weblinks

Literatur