Studentisch-Wissenschaftlicher Verein Fridericiana Leipzig

Aus Hochschulgeschichte
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Studentisch-Wissenschaftlicher Verein Fridericiana Leipzig
(heute: Fridericiana Mannheim)
Wappen: Turnerschaft Fridericiana Leipzig-Wappen.jpg
Zirkel: Turnerschaft Fridericiana Leipzig-Zirkel.png
Farben: Hellblau-silber-dunkelblau.jpg
Burschenband: -
Fuxenband: -
Status: Umwandlung 1902 in Schwarze Verbindung
Gründung: 16. Juli 1882
Wahlspruch: Semper idem!
Bundeslied: Dort Saaleck, hier die Rudelsburg
Dachverband: -
Kartell: Studentisch-Wissenschaftlicher Verein Thuringia Halle (1886-1891)
Freundschaftsverhältnis: -
Prinzipien: farbenführend
Adresse: Dresdner Str. 12 (Café Hanisch)
Leipzig
Webseite: -


Der Studentisch-Wissenschaftlicher Verein Fridericiana (StWVF) entstand am 24. November 1885 durch Umbenennung des Litterarischen Abend zu Leipzig und wurde 1901 erneut umbenannt in Schwarze Verbindung Fridericiana Leipzig.

Geschichte

Der StWVF entstand im November 1895 durch eine Umbenennung des Litterarischen Abend zu Leipzig. Es begann der Aufbau einer Bibliothek sowie die Kontaktaufnahme zu einem ähnlichen Verein in Halle.[1] Fridericiana erhöhte auch seine Außenwirkung und hing im WS 1885/86 erstmals seine Prinzipien ans Schwarze Brett der Universität.[2]

Da im ausgehenden 19. Jahrhundert die Universitätsbehörden noch deutlich mehr Einfluss auf die Korporationen hatten, mussten diese, so auch Fridericiana, ihre Vortragsthemen und Statuten der Universität zur Genehmigung vorlegen. 1886 musste Fridericiana seine neu gefassten Statuten dahingehend ändern, dass Vereins-Gästen die Pflicht auferlegt wurde, sich ein entsprechendes Gästebuch einzutragen.[3]

Am 9. Juni 1886 fand ein erstes Treffen mit dem Studentisch-Wissenschaftlichen Verein Thuringia Halle in Schkeuditz statt, um Kartellverhandlungen zu führen.[2]

Am 25. Februar 1887 schloss Fridericiana eine Lokalkonvention mit dem Studenten-Gesangsverein Leipzig.[4] Zusätzlich wurden freundschaftliche Beziehungen zum VDSt Leipzig und dem Akademischen Verein für neuere Philologie Leipzig geknüpft.[3]

Im WS 1887/88 wurden die Chargen neu strukturiert und die Füxe mussten Fechtunterricht nehmen.[5]

1888 wurde der Vortrag als Voraussetzung zur Reception abgeschafft und stattdessen eine Prüfung eingesetzt.[6]

1889 übergab Otto Immisch sein komponiertes Farbenlied Das lichte blau an den Bund,[7] welches bis heute gesungen wird.

Im SS 1889 wurde es für alle Mitglieder vom 1. bis zum 3. Aktivensemester zur Pflicht, den Fechtboden zu besuchen. Für Mensuren wurde beim Leipziger Seniorenconvent belegt.[8] Am 1. Mai 1889 wurde der Altherrenverband gegründet, ohne dass jedoch alle Alten Herren zum Beitritt verpflichtet wurden.[9] Am 2. Juni fand eine Fahnenweihe statt, wonach erstmals über dem Wappen die Worte Vivat Fridericiana! und nicht mehr Vivant Litterae! standen.[10] Die erste öffentliche Veranstaltung mit eigener Prunkfahne war der Universitätsgottesdienst in der Universitätskirche am 16. Juni.[10]

Im WS 1891/92 wurde das Kartell mit Thuringia Halle gelöst.[11]

Im WS 94/95 bereitete der Allgemeine Studentenausschuss Leipzig die Bismarckfahrt anlässlich dessen 80. Geburtstages vor, wobei Fridericiana einen eigenen Vertreter entsandte. An der Fahrt selbst nahmen die drei Chargierten und weitere 17 Vereinsmitglieder teil.[12]

1896 focht erstmals ein Mitglied auf Schwere Waffen.[13]

1897 gründete Fridericiana ein Zweckbündnis gegen die örtlichen Corps und Burschenschaften mit der Lausitzer Predigergesellschaft Leipzig, VDSt Leipzig, Akademische Turnverbindung Albertia Leipzig und der Sängerverbindung Wettina Leipzig. Fridericiana stellte den Gruppenvertreter.[14]

1898 gab es erste Versuche, den Verein in eine Verbindung umzuwandeln, was jedoch vom Altherrenverband noch abgelehnt wurde.[15]

Im WS 1898/99 wurde der Studentenausschuss neu geregelt, wobei das Zweckbündnis eine der 7 Gruppen darstellte und Fridericiana weiterhin den Vertreter stellte.[16] Ebenfalls in diesem Semester zählte Fridericiana erstmals über 100 Alte Herren,[15] was im WS 1899/1900 zum Anlass genommen wurde, den Beitritt zum AHV mit der Philistrierung verpflichtend zu machen.[17]

Im WS 1899/1900 trat Fridericiana aus dem Studentenausschuss aus, wobei das Verhältnis zu den Mitgliedern des Zweckbündnisses unberührt blieb.[18]

Im WS 1900/01 verlegte Fridericiana seine Paukstunde von der Turnhalle in der Turnstraße in den Universitätsfechtboden mit eigenen Waffen.[17]

1901 trat nochmals verstärkt hervor, dass die Aktivitas eine Umwandlung des Vereins in eine Verbindung forcierte.[19] Am 19. Dezember 1901 wandelte sich der StWVF in die Schwarze Verbindung Fridericiana Leipzig.[20]

Kneipen

  • WS 1885/86: Umzug nach Stadt Gotha (Fleischergasse 14)[21]
  • WS 1890/91: Umzug in die Plauensche Bierstuben (Ritterstraße 5)[22]
  • März 1895: Umzug in den Hopfenstock (Dresdner Str. 1)[23]
  • 1. Januar 1898: Umzug in das Café Hanisch (Zum Bienenkorb) (Dresdner Str. 12)[24]

Siehe auch

Berühmte Mitglieder

  • N.N.

Quellen und Literatur

Endnoten

  1. Vgl. Hölcke: Fridericiana 1882-1982, S. 13.
  2. 2,0 2,1 Vgl. Hölcke: Fridericiana 1882-1982, S. 15.
  3. 3,0 3,1 Vgl. Hölcke: Fridericiana 1882-1982, S. 14.
  4. Laut Hölcke orientierte sich die Lokalkonvention an deren zwischen Thuringia Halle und dem Stenographen-Verein Stolzeana Halle
  5. Vgl. Hölcke: Fridericiana 1882-1982, S. 16.
  6. Vgl. Hölcke: Fridericiana 1882-1982, S. 18.
  7. Vgl. Hölcke: Fridericiana 1882-1982, S. 17.
  8. Vgl. Hölcke: Fridericiana 1882-1982, S. 18.
    Das damalige Fechtbuch ist nicht mehr vorhanden und in den Semesterberichten wurden die Fechter namentlich nicht benannt, somit ist nicht bekannt, welche Mitglider der Fridericiana gefochten haben.
  9. Vgl. Hölcke: Fridericiana 1882-1982, S. 19.
    Es entstand somit die kuriose Situation, dass es Alte Herren als Mitglied des StWVF und Alte Herren im Altherrenverband des StWVF gab. Die Aktivitas war keineswegs begeistert von dieser Gründung, da sie die Gefahr der Beeinflussung sah. Diese Diskrepanz sollte viele Jahre für Unruhe sorgen.
  10. 10,0 10,1 Vgl. Hölcke: Fridericiana 1882-1982, S. 19.
  11. Vgl. Hölcke: Fridericiana 1882-1982, S. 22f.
  12. Vgl. Hölcke: Fridericiana 1882-1982, S. 26.
  13. Vgl. Hölcke: Fridericiana 1882-1982, S. 27.
  14. Vgl. Hölcke: Fridericiana 1882-1982, S. 29.
  15. 15,0 15,1 Vgl. Hölcke: Fridericiana 1882-1982, S. 30.
  16. Vgl. Hölcke: Fridericiana 1882-1982, S. 30.
  17. 17,0 17,1 Vgl. Hölcke: Fridericiana 1882-1982, S. 32.
  18. Vgl. Hölcke: Fridericiana 1882-1982, S. 32.
  19. Vgl. Hölcke: Fridericiana 1882-1982, S. 33.
  20. Vgl. Hölcke: Fridericiana 1882-1982, S. 34.
  21. Vgl. Hölcke: Fridericiana 1882-1982, S. 15.
  22. Vgl. Hölcke: Fridericiana 1882-1982, S. 21.
  23. Vgl. Hölcke: Fridericiana 1882-1982, S. 26.
  24. Vgl. Hölcke: Fridericiana 1882-1982, S. 29.
  25. Vgl. Hölcke: Fridericiana 1882-1982, S. 31.